ABA – Abwasserbeseitigungsanlage im Einzugsgebiet des RHV-Braunau und Umgebung
Für die Beseitigung bzw. Ableitung der Abwässer aus dem Einzugsgebiet des RHV Braunau und Umgebung zur Verbandskläranlage haben der Reinhaltungsverband und die Mitgliedsgemeinden in den vergangenen Jahren mit großem finanziellen Aufwand Kanäle saniert und zugehörige Sonderbauwerke errichtet. Die Länge der Kanalisation des RHV Braunau und Umgebung lässt sich mit 62,01 km beziffern.
Notwendige Anpassungen an den Stand der Technik der Abwasserableitungsanlagen werden ständig durchgeführt.
Die Haupt-Abwasserableitungsanlagen sind:
- die Verbandskanäle
- die Ortskanäle der Mitgliedsgemeinden
- jeweils mit den zugehörigen Regenüberlaufen und Regenüberlaufbecken und Pumpwerken.
Die Abwasserableitung im Einzugsgebiet des RHV Braunau und Umgebung erfolgt
- im Mischsystem (gemeinsame Ableitung von Schmutz- und Niederschlagswasser in einem Rohr)
in den dichter bebauten, seit langem angeschlossenen Bereichen der Gemeinde Braunau am Inn. - im Trennsystem (getrennte Ableitung vom Schmutz- und Niederschlagswasser)
in den weniger dicht bebauten, erst später angeschlossenen Bereichen der Mitgliedsgemeinden.
Im Mischsystem sind Regenentlastungsanlagen erforderlich, damit
- die Kanaldimension nicht unwirtschaftlich groß wird
- die Kläranlage hydraulisch nicht überlastet wird.
Über Regenentlastungsanlagen werden die Vorfluter weder hydraulisch noch stofflich wesentlich beeinträchtigt, wenn sie dem Stand der Technik entsprechen, d.h. über 90% der Schmutzstoffe im Mischwasserabfluss bei Regen im Jahresmittel der Abwasserreinigungsanlage zugeleitet und dort gereinigt werden.

Pumpwerke
Da es nicht überall möglich ist, das natürliche Gefälle zu nutzen, müssen Pumpanlagen das Abwasser immer wieder anheben. In diesen unscheinbar wirkenden Gebäuden arbeiten starke Pumpen rund um die Uhr.

Kanalnetz
Auf dem Verbandsgebiet gibt es 370 km Kanalnetz die die umliegenden Gemeinden mit der Verbandskläranlage verbinden. Diese müssen regelmäßig gewartet und überprüft werden, um zu erkennen, wenn Grundwasser ungewollt eindringt bzw. Abwasser ungewollt austritt. Sofern es das natürliche Gefälle erlaubt, sind Freispiegelkanäle verwendet, wenn nötig sind Druckleitung installiert. Eine Besonderheit ist das Vakuumsystem im Verbandsgebiet.


Regenüberläufe und Mischwasserentlastung
Sonderbauwerke wie Regenrückhalte- und Regenüberlaufbecken sorgen dafür, dass bei starken Niederschlägen das Abwasser aus dem Kanal zwischengespeichert wird. Ein Regenüberlaufbecken, kurz RÜB genannt, speichert nach starken Regenfällen den ersten stark verschmutzten Spülstoß aus dem Kanal und leitet ihn dosiert an die Kläranlage weiter. . Ist die Beckenkapazität ausgelastet, muss ein Überlauf des nun vorwiegend Oberfächenwassers in Gewässer erfolgen.
Bei Mischwasserentlastungen wie in der Linzerstrasse und Kraftwerkstrasse, findet keine Zwischenspeicherung des Regen-Abwassergemisches statt. Der erste Spülstoß mit viel Schmutzfracht wird in die Kläranlage geleitet. Danach wird ein Teil des mit Regenwasser verdünnten Abwassers, oft vorwiegen Oberflächenwasser, in Gewässer geleitet um das Kanalsystem und die Kläranlage nicht hydraulisch zu überlasten.
Regenrückhaltebecken wie in Feldkirchen dienen als Zwischenspeicher für Regen-Abwassergemische. Wenn die Abwassermenge wieder abnimmt, der Regen vorbei ist, wird das Abwasser aus dem Zwischenspeicher wieder dem Kanal und somit der Kläranalage zudosiert.